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Reise zu den Vulkanen Süditaliens
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Freitag, 22. 10. 04

Vulcano 
Bericht von Neva und Sarah 
 
Um 8.30 Uhr ist Tagwache, eine halbe Stunde später müssen wir am Frühstückstisch sitzen. Nachdem wir unser Picknick eingekauft haben, versammeln wir uns am Hafen bei der Statue von Bartholomäus, um mit dem Fischerboot unseres Pensionswirtes zur Insel Vulcano zu fahren. Dies ist ein ganz anderes Gefühl als mit der Fähre oder dem Schnellboot: Viel luftiger, kleiner und gemütlicher. Während der Fahrt wird vor den Felsen des Vulcanellos Halt gemacht und Herr Bischofberger erklärt die Felsstrukturen. Kurz darauf legen wir im Hafen von Vulcano an, von wo aus wir zu Fuss weitergehen müssen. Das Ziel: Der Gipfel des Vulcano (Gran Cratere). 
Einige hundert Meter führt uns der Weg über Asphalt- und Kiesstrassen mitten durch das Dörfchen, bis uns ein Italiener am Fusse des Vulkanes aufhält. Er will uns eine (bezahlte) Führung aufdrängen, doch da Herr Bischofberger nicht darauf eingeht, knöpft er uns schlussendlich nur vierzig Euro als „Eintrittspreis“ ab. Natürlich kann er auch eine Begründung abliefern: Auf eine Gemeindeversammlung hin wurde diese Massnahme beschlossen. Jedenfalls bekommt er sein Geld und wir gehen weiter. 
Nun müssen wir über einen Sandweg bergauf marschieren, was das Vorwärtskommen ziemlich mühsam macht. Deshalb brauchen wir ungefähr eine Stunde um die Vierhundert Höhenmeter zurückzulegen. 
Nun stehen wir am Kraterrand und um uns herum steigt überall Schwefeldampf aus Fumarolen auf. Hinter dem Krater beginnt ein Weg, der nochmals steil bis zum höchsten Punkt des Berges hinauf führt. Dort trennen sich einige von der Gruppe um ein Stück in den Krater hinabzusteigen, noch mehr Schwefeldämpfe einzuatmen, Steine zu sammeln und sich alles genauer anzusehen. Nachdem die Dämpfe so stark geworden sind, dass einige sich nasse Frottetücher vor Mund und Nase halten müssen um atmen zu können, kehren wir um und wandern dem Gipfel entgegen. 
Oben angekommen machen wir Pause und packen das Picknick aus. Zufälligerweise treffen wir auf eine Gruppe von Bernern, die ebenfalls auf Vulkanreise durch Italien sind. Nach dem Essen machen wir uns auf den Rückweg, doch diesmal gehen wir auf der anderen Seite des Kraters herum.  
Bei einer Kreuzung werden wir vor die Wahl gestellt: Diejenigen, die es gemütlich nehmen wollen, gehen an einer gigantischen Brotkrustenbombe auf dem normalen Weg zurück und die Abenteuerlustigen nehmen den Weg über ein steiles Aschefeld. Natürlich entscheiden sich alle für letzteres und man hat uns nicht zuviel versprochen: Ein langes Aschefeld bis zur Hauptstrasse hinunter zu rennen macht wirklich einen Heidenspass, hat jedoch auch ein paar Stürze zur Folge... 
Einige Zeit lang folgen wir der Strasse und benutzen dabei einen Tannzapfen als Fußball. Nahe dem Meer kann man einen dreckigen braunen Teich sehen, aus dem schweflige, faulig stinkende Dämpfe aufsteigen. Genau dieser Schlammtümpel ist unser Ziel. Nachdem wir eine Weile in dieser widerlich miefenden Brühe herumgeplanscht sind und unsere Nasen lange genug beleidigt wurden, machen wir uns stinkend aber mit dem guten Gefühl, etwas für unsere Gesundheit getan zu haben, auf den kurzen Weg zum Strand. Dort setzen wir uns zwischen vereinzelte Fumarolen ins angenehm warme Wasser. 
Den Rückweg legen wir wieder mit dem Fischerboot zurück, diesmal jedoch mit einem Badestopp. Unser Steuermann sucht extra für uns eine Stelle im Meer mit wenigen Quallen und nimmt sich eine Dreiviertelstunde Zeit, damit schwimmen und vom Boot springen können. 
Am Abend werden wir als krönender Abschluss von den Pensionswirten zu einem typischen italienischen Essen eingeladen. Als Vorspeise gibt’s Omelette mit Erbsen und Salat, danach Pasta wie es sich für ein richtiges Essen in Italien gehört und als Hauptgang panierten Fisch oder Würste. Trotz unseren vollen Bäuchen müssen wir natürlich auch von der Nachspeise probieren: Torte und selbstgemachter Dessertwein. 
Den restlichen Abend verbringen wir auf der Dachterrasse oder am Hafen und gehen schlussendlich nach einem ereignisreichen Tag erschöpft zu Bett. 
 
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Letzte Änderung am 10.01.2005